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Warum ich mich für Politik interessiere

Als Christ in die Politik „berufen“

Wer etwas bewegen will, der sollte sich aktiv mit seinen Ideen, Werten und Überzeugungen einbringen. Dies gilt für alle Bereiche des Lebens - insbesondere für die Kommunalpolitik. Geboren wurde ich 1967. Ich bin verheiratet, habe eine Tochter und einen Sohn und lebe in der Gemeinde Hüttenberg.

 

Nach ca. 20 Jahren Mitarbeit in der Jugendarbeit (Jungenschaft) hatte ich aufgehört und mir eine Auszeit von zwei Jahren genommen. Während dieser Zeit hatte ich viel darum gebetet, dass mir Gott zeigt, wo mein Platz für die nächsten Jahre ist. Für Politik hatte ich mich schon länger interessiert. Als die Kommunalwahlen 2006 näher kamen, lies ich mich aufstellen. Ich befand mich auf einer Liste in mittlerer und wenig aussichtsreicher Position. Durch die Wahl (in Hessen wird kumuliert und panaschiert) wurde ich an die erste Stelle der Liste "befördert". Dies habe ich als meine "Berufung" angesehen. Seit dieser Wahl bin ich Fraktionsvorsitzender der "Hüttenberger Grünen".

 

Ich setze mich für eine Kommunalpolitik ein, die sachlich, ehrlich und offen ist. In unserer Fraktion arbeiten wir seit Jahren als ein eingespieltes und gutes Team zusammen. Über die Parteigrenzen hinweg bringen wir unsere Ideen ein und arbeiten größtenteils sachlich an den Problemen und deren Lösungen für unsere Kommune. Gerade in einer Kommune muss die Sachpolitik über der Parteipolitik stehen. Und ich darf sagen, es macht sehr viel Spaß, seine Ideen einzubringen und die Entwicklung einer Gemeinde positiv mitzugestalten.

 

In diesen Jahren in der Politik habe ich sehr viel für mein Leben und den Umgang mit Menschen gelernt: "Wie führe ich ein Team? Wie gehen wir innerhalb einer Fraktion mit unterschiedlichen Ansichten um? Wie können wir andere Menschen und Fraktionen für unsere Ideen gewinnen? Wie gehe ich mit Konflikten und persönlichen Angriffen um?, ...". Dies hat mir privat, beruflich, aber auch in meiner "Gemeinde (EG/CVJM)" im Umgang mit anderen Menschen und Situationen sehr geholfen.

 

Meine christlichen Grundwerte bilden dafür die Basis. Das Besondere in unserer Gemeindevertretung ist, dass in allen Fraktionen Christen aktiv mitarbeiten. So kann jeder für sich, aber auch alle gemeinsam, "Salz" sein. Durch die politische Arbeit bin ich vielen Menschen begegnet, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Manche haben mich sehr beeindruckt. Und Gott schenkt Gelegenheiten, wen man ihn darum bittet, von seinem Glauben zu erzählen, ob dies nun ein Fraktionskollege oder eine Abgeordnete des Deutschen Bundestages ist.

 

Entscheidend ist aber aus meiner Sicht, immer eng mit Gott verbunden zu sein. Dies bedeutet, immer wieder neu für die eigene politische Arbeit, für den fairen Umgang miteinander und für die Kommune und deren Verantwortlichen zu beten. Geht diese Verbindung verloren, so wird man schnell hochmütig und schuldig. Ich bin gespannt, wie lange mich Gott in meiner aktuellen "Berufung" wirken lässt und wann vielleicht wieder eine Auszeit und eine neue "Berufung" folgen werden.

 

*) Dierk Rink sitzt für Bündnis 90 / Die Grünen seit einigen Jahren in der Gemeindevertretung Hüttenberg. Vorher hat er sich fast 20 Jahre in der Jungenschaftsarbeit des CVJM Rechtenbach eingebracht.